Endlich sind wir reich

Alfred Hitchcock und die Beatles haben eines gemeinsam: Sie schafften ihren Durchbruch in Deutschland. Hitchcock hatte zwar bereits in Großbritannien Filme als Co-Regisseur inszeniert, aber seine erste alleinige Regiearbeit war 1925 Irrgarten der Leidenschaft, den er in München drehte, weil nur eine deutsche Produktionsfirma bereit war, dem Neuling eine Chance zu geben und den Film zu co-produzieren.

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Mark G. & Pi Jay in den Bergen

Der regelmäßige Leser dieser Seiten weiß, dass wir im September häufig in die USA gereist sind, um dort zu wandern. Nicht so in diesem Jahr. Aber wandern waren wir dennoch, nur in heimischen Gefilden, genauer gesagt in Berchtesgaden. Warum in die Ferne schweifen, wie der Volksmund so schön sagt, wenn das Gute so nahe liegt? Oder anders gesagt: Warum sind wir 2015 tausende von Meilen gereist, um uns den berühmten Peyto See in Kanada anzuschauen, wenn es mit dem Königssee eine nicht minder bekannte Naturschönheit gibt, die nur ein paar Bahnstunden entfernt ist?

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Scream VI.

Kürzlich habe ich einen interessanten Beitrag über Thirteen Women gelesen, der gemeinhin als erster Slasher-Film gilt und in dem Myrna Loy, eine meiner liebsten Schauspielerinnen der Goldenen Ära, als übersinnlich begabte Mörderin Rache nimmt. Der Film von 1932 ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert, besitzt er nicht nur einen nahezu ausschließlich weiblichen Cast, sondern beschäftigt sich zudem mit modernen Themen wie Mobbing und Rassismus. Man stelle sich nur vor, wie sich die Filmgeschichte ohne Zensur durch den Hayes-Code entwickelt hätte.

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Alien: Romulus

Der Film könnte auch Alien 7 heißen oder sogar Alien 2, weil er zeitlich zwischen dem Originalfilm von 1979 und seiner Fortsetzung von 1986, die lediglich Aliens hieß, angesiedelt ist. Die Handlung spielt zwanzig Jahre nach Ripleys Kampf auf der Nostromo und 37 Jahre bevor sie gefunden und aus dem Kälteschlaf geweckt wird, während der Film 45 Jahre nach seinem chronologischer Vorgänger in die Kinos kam. Also könnte man den Film sogar Während du schliefst betiteln. Das Universum ist schon ein verwirrender Ort.

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September

Selbst hier im Süden gehen die Sommerferien langsam zu Ende, es ist immer noch heiß und sonnig, und trotzdem stehen bereits die ersten Lebkuchen in den Läden, und bei den Streamingdiensten taucht ein Weihnachtsfilm nach dem anderen unter den Neuheiten auf. Nein, danke!

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Emily the Criminal

Wer schon einmal in den USA unterwegs war, wird sich vielleicht darüber gewundert haben, dass es Sitte ist, beim Bezahlen im Restaurant die Kreditkarte des Gastes mitzunehmen und den Vorgang an der Hauptkasse abzuwickeln. Aber selbst, wenn man seine Kreditkarte immer im Auge behält, ist es durchaus für einen geschickten Gauner möglich, sie heimlich zu kopieren und für illegale Tätigkeiten zu benutzen.

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Effie Gray

Als der Film kürzlich zu Netflix kam, dachte ich nur: Effie wer? Weder hatte ich je von der realen Effie Gray gehört noch von dem Film aus dem Jahr 2014. Vermutlich ist weder das eine noch das andere erstaunlich, denn von den Frauen berühmter Männer kennt man selten, wenn überhaupt die Namen, geschweige denn ihre Mädchennamen. Der Film wiederum hatte einen schweren Start, war das Drehbuch von Emma Thompson jahrelang Gegenstand mehrerer Gerichtsverfahren wegen Urheberrechtsverletzungen, und als diese Probleme endlich beseitigt waren, ging der Film sang- und klanglos unter.

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Are You There, God? It’s Me, Margaret.

Es gibt Bücher, die einen so großen Einfluss auf die Popkultur genommen haben, dass man zumindest ihre Titel schon mal in dem einen oder anderen Zusammenhang gehört hat, selbst wenn man die Bücher selbst nicht gelesen hat. Der Fänger im Roggen von J.D. Salinger gehört dazu, Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen von Joanne Greenberg – oder Bist du da, Gott? Ich bin’s, Margaret von Judy Blume. Alle drei handeln vom Erwachsenwerden und den kleinen, großen und sogar gewaltigen Problemen, die damit einher gehen, und alle sind bereits viele Jahrzehnte alt.

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Der Mann in Mammis Bett

Hollywood kann ein grausamer Ort sein, vor allem für Frauen. Sexismus und Misogynie werden heute zwar stärker geahndet als in früheren Jahren, sind aber nach wie vor präsent. Während Schauspieler bis ins hohe Alter problemlos Rollen finden und sogar noch mit fünfzig den fidelen Liebhaber spielen dürfen (meist mit deutlich jüngeren Frauen an ihrer Seite), ist bei Frauen mit vierzig bereits der Zug abgefahren. Und inzwischen ist Mitte dreißig bereits das neue vierzig. Wie soll man das nennen? Diskriminierungs-Inflation? Nur mal als Beispiel: In Punchline – Der Knalleffekt von 1988 ist Sally Field noch Tom Hanks Love-Interest, nur sechs Jahre später spielt sie in Forrest Gump seine Mutter, obwohl sie lediglich zehn Jahre älter ist als er. Hollywood ist ‘ne Bitch.

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